Gegen Krieg und Waffenexporte

Die rund einhundert Delegierten der IG Metall Gütersloh-Oelde hatten sich viel vorgenommen. Insgesamt 4 Themenblöcke standen auf der Tagesordnung.

Die rund einhundert Delegierten der IG Metall Gütersloh-Oelde hatten sich viel vorgenommen. Insgesamt 4 Themenblöcke standen auf der Tagesordnung.

Beate Kautzmann, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Gütersloh-Oelde begründete eine Resolution gegen Krieg und Waffenexporte, die mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Auf dem Hintergrund der aktuellen Kriegs- und Krisenszenarien drehe man politisch weltweit an einer neuen Aufrüstungsspirale, die den Menschen in ihren Ängsten nicht helfe, aber den Waffenkonzernen fette Erträge bringen werden. „Mehr Waffen bringen nicht mehr Frieden“, stellte Beate Kautzmann mit Blick in die Historie fest. In den Ländern, die unter Sparzwang regiert werden, geht Aufrüstung nur unter Einschnitten in die Bereiche, die für die Arbeitnehmer von großer Bedeutung sind: Gesundheit und Bildung. Die Bereitschaft von Teilen der Politik, die aus unserer Geschichte gewachsene Zurückhaltung in Sachen Einmischung in Kampf- und Kriegsgebieten, auch ohne UN-Mandat aufzugeben, müsse hinterfragt, breit diskutiert und abgewogen werden, bevor es kein Zurück mehr gibt. Waffenexporte an undemokratische, autoritäre Staaten oder politische Gruppierungen müssen grundsätzlich unterbleiben, forderten die Delegierten der IG Metall.

„Wir für mehr“ heißt die Devise in der aktuell bevorstehenden Tarifrunde der IG Metall. Richard Rohnert, in der Bezirksleitung NRW für die Tarifarbeit zuständig, erläuterte den Delegierten die geplanten Abläufe für einen attraktiven Tarifabschluss Anfang 2015. Insbesondere sollten mehr Mitglieder als zuvor in die Tarifauseinandersetzung einbezogen werden. „Mehr Beteiligung ist mehr Bewegung“, rief Rohnert den Delegierten zu. Neben vernünftigen materiellen Zuwächsen will die IG Metall bei den Arbeitgebern auch die Alters-teilzeit und die Bildungsteilzeit zum Thema machen.

Friedel Paßmann, Leiter des DGB-Arbeitskreises Behindertenpolitik ging auf die Situation der Schwerbehinderten ein. „Arbeitslose schwerbehinderte Menschen haben oft eine über-durchschnittliche Qualifikation, profitieren aber kaum vom Job-Boom“, resümierte Paßmann aus den Daten der Agentur für Arbeit im Kreis Gütersloh. Hier seien 327 von 558 (59 %) arbeitslosen Schwerbehinderten langzeitarbeitslos und ohne Chance auf einen Job. Für die in den Betrieben arbeitenden Schwerbehinderten stehe jetzt im Herbst die Wahl der Schwer-behindertenvertreter an. In Unternehmen, in denen in der Regel mehr als 5 Schwerbehinder-te beschäftigt werden, sind diese Wahlen zwischen dem 01.10.und 30.11.14 durchzuführen. Informationen dazu können bei der IG Metall Gütersloh-Oelde angefordert werden.

Über die aktuellen Verrentungsmöglichkeiten älterer Arbeitnehmer nach der Einführung der „Rente mit 63“ informierte Rentenexperte Werner Buber die Delegierten anhand praktischer Beispiele. Auch für diejenigen, die sich für die Rente mit 63 interessieren, sei es zur Vermei-dung von Nachteilen wichtig, sich über die anderen Rentenzugangsmöglichkeiten vorher zu informieren, betonte Buber.

Resolution der Delegierten der IG Metall Gütersloh-Oelde

Seit Beginn diesen Jahres sind wir alle aufgefordert, uns des 1. Weltkrieges, der vor 100 Jahren begann und dem vor 75 Jahren begonnen 2. Weltkrieg zu erinnern.

Und heute, 100 bzw. 75 Jahre nach diesen schrecklichen Kriegen, wird uns ein Kriegsgräuel nach dem anderen, so vor Augen geführt, das es den Anschein vermittelt, als sollten wir mit diesen Schreckensbildern wieder an den Krieg selbst, als Mittel der Politik, gewöhnt werden. Bußfertige Erklärungen zu vergangener Kriegsschuld gehen einher mit der Aufforderung, dass nun Deutschland endlich wieder Verantwortung als Großmacht übernehmen soll.

Immer zahlreicher sind die Kriegsschauplätze und die Zonen der Verwüstung zwischen Afghanistan und Westafrika, zwischen der Ukraine und dem Irak, im Fokus. Sie wachsen vor unseren Augen zu einem neuen Weltbrand an und gleichzeitig wächst die Verwirrung, die Unsicherheit und Angst in unserer Bevölkerung.

100 Jahre nach Sarajewo, 75 Jahre nach Gleiwitz, dienen obskure Terrorbanden als Vorwand für eine neue Welle des Aufrüstens. Weltweit soll Geld für Waffen und Krieg verbrannt werden, während in unzähligen Ländern das Gesundheits- und Bildungssystem zusammenbricht.

Wir Metaller und Metallerinnen aus Gütersloh-Oelde sind Freunde des Lebens und wir verabscheuen jeden Krieg. Wir wissen, alle Mütter und Väter weinen um ihre toten Kinder, egal in welchem Land sie leben.

  • Wir sagen Nein zum Krieg in allen seinen Formen.
  • Wir sagen Nein zu Waffenexporten.
  • Wir sagen Nie wieder Krieg!

Die Delegierten der IG Metall Gütersloh-Oelde. Beate Kautzmann, 1. Bevollmächtigte