Jeder Einzelne hat für Respekt gekämpft

Insgesamt 767 langjährige Mitglieder der IG Metall Gütersloh-Oelde standen am Samstag zur Ehrung an. Sie repräsentieren 28 090 Jahre gewerkschaftliche Organisation. Bei der Feier im „A2-Forum“ in Rheda-Wiedenbrück wurden auch 87 Ahlener Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter geehrt.

Die Schneeschauer hatten aber zahlreiche Jubilare von der Teilnahme an der Feier abgehalten. Bereits seit 70 Jahren gehören die Ahlener Wilhelm Lendzwald und Harry Vierke ihrer Gewerkschaft an. Aus gesundheitlichen Gründen nahmen sie an der Ehrung nicht teil. Die Jubilare und ihre Partner begrüßte IGM-Sekretär Hans-Werner Heißmann-Gladow für die erkrankte Erste Bevollmächtigte Beate Kautzmann. Besonders nannte er außerdem die Festrednerin Astrid Bartols, Regionsgeschäftsführerin des DGB OWL, und den früheren Ersten Bevollmächtigten der IGM Gütersloh und ehemaligen Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, Klaus Brandner. „Vor uns liegen in 2017 viele Herausforderungen“, hieß es in der Rede von Beate Kautzmann, die Hans-Werner Heißmann-Gladow verlas: „Mit unserer Arbeitszeitkampagne ,Mein Leben, meine Zeit‘ versuchen wir, die Anliegen unserer Kolleginnen und Kollegen aufzugreifen, denn die meisten wünschen sich bessere, planbare und beeinflussbarere Arbeitszeiten, mehr Gerechtigkeit und Selbstbestimmung.“ In 2015 seien rund 1,8 Milliarden Überstunden gemacht worden, von denen rund eine Milliarde weder bezahlt noch mit Freizeit ausgeglichen worden sei. Damit hätten die Unternehmen ungerecht etwa 15 Milliarden Euro gespart, was 600 000 neuen Arbeitsplätzen entsprechen würde. „Wir finden, das ist ein gesellschaftlicher Skandal und Betrug an Beschäftigten, am Steuersystem und an der Sozialversicherung“, trug Heißmann-Gladow vor.

Auch das Ergebnis der US-Präsidentenwahl und die AfD waren Thema, im Mittelpunkt stand aber die Arbeit der Jubilare, die seit 25, 40, 50 und 60 sowie 70 Jahren in der Gewerkschaft sind. „Das hat sich gelohnt, denn jeder Einzelne von Euch hat dazu beigetragen, für bessere Lebensbedingungen, aber auch für den Respekt gegenüber den Arbeitenden zu kämpfen“ schloss die Rede.

In die Jahre 1946, 1956, 1976 und 1991, in denen die Jubilare in ihre Gewerkschaft eintraten, blickte Festrednerin Astrid Bartols zurück. Zuerst berichtete sie über die Verhältnisse in der Gesellschaft vor über 125 Jahren, als die Gewerkschaft gegründet wurde. Ausdrücklich verwies sie auf die Bedeutung der Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft und darauf, was von der Arbeitnehmerbewegung im Laufe der Jahre alles erreicht werden konnte. „Jeder Jubilar steht persönlich für diese Erfolge der Gewerkschaft“, so die Festrednerin.

Musikalisch eingerahmt wurde die Jubilarfeier von Liedern aus bekannten Musicals.

Im Übrigen feierte Heinz Wörtler aus Oelde, der seit 70 Jahren Mitglied ist, im Kreise seiner Kolleginnen und Kollegen die Vollendung seines 90. Lebensjahrs.

 

70 Jahre

Wilhelm Lendzwald, Harry Vierke

 

60 Jahre

Eduard Klause, Arnold Klause, Edith Pour, Dieter Vanzetta

 

50 Jahre

Heinz Zickelkau, Eduard Bregenhorn, Norbert Otto, Renate Berghoff, Willi Jasper, Helmut Bauer, Helmut Brost, Hans Wilhelm Flis, Klaus Groh, Manfred Kemmler, Felix Gross, Guiseppe Rava 

 

40 Jahre

Ludger Markenbeck, Günter Przystaw, Herbert Wimmelbücker, Horst Peter Biffart, Theo Frielinghaus, Walter Schräder, Rolf Schmidt, Rita Oppermann, Venerando Orlando, Dieter Raabe, Marigoula Staikou, Helga Wölky, Hasib Cajic, Bärbel Mejauschek, Anita Fuchs, Karl-Heinz Fink, Siegfried Franke, Gisela Schneider, Peter Fomenko, Kornelia Küssner, Klemens Mertens, Heribert Wiegers, Ali Yavuz, Georg Kohlstedde, Bernhard-Detlef Siehoff, Rainer Brauner, Peter Gronostaj, Klaus-Dieter Sebening, Reiner Steube, Fuad Ibralic 

 

25 Jahre

Gabriele Comes, Uwe Müller, Jürgen Piechotta, Ingrid Witt, Dieter Radtke, Lothar Dörken, Sami Karatas, Andreas Lemos-Garcia, Georg Morawietz, Istvan Orban, Ioannis Stavrakakis, Herbert Czizewski, Andreas Demski, Michael Hahnwald, Rainer Kassner, Dagmar Kuhlkamp, Andreas Sikora, Andreas Bregenhorn, Michael Drabek, Martin Faust, Sevgi Aydin, Norbert Bäumer, Irene Meller, Ismail Hamsi, Hasan Han, Peter Martin, Marlies Toppe, Andreas Bremann, Cemal Cekic, Jörg Thiemann, Stephan Hoer, Dieter Keilinghaus, Lothar Vanzetta, Rudolf Wegner, Jörg Bockelbrink, Josef Kaminski, Detlev Willner