Metaller ziehen in alte Villa

IGM Gütersloh-Oelde bekommt an der Bahnhofstraße neues Gewerkschaftshaus

Die IG-Metall Gütersloh- Oelde zieht in die alte Villa Hagedorn an der Bahnhofstraße. Bis das etwa 1900 errichtete und unter Denkmalschutz stehende Gebäude so weit ist, muss allerdings noch eine Menge passieren. Am Freitag war erster Spatenstich.

Die Raumaufteilung bleibt, Heizung und Elektroinstallation werden erneuert, der Brandschutz muss nachgerüstet als auch das Dach energetisch saniert werden. Vieles muss aus denkmalpflegerischen Gründen erhalten bleiben, das Treppenhaus etwa, der Kamin (hinter dem allerdings Heizkörper montiert sind), Fenster (sie bekommen von innen eine Doppelverglasung) oder die Fassade.

Das im Laufe der vielen Jahrzehnte zweimal erweiterte Gebäude gehört der IGEMET, einer Treuhandgesellschaft der IG Metall, die den Immobilienbestand der Gewerkschaft verwaltet. Über die Kosten für Kauf, Umbau und Erweiterung der Immobilie wollte sich IGEMET-Projektmanager Frank Westermann nicht äußern.

Kritikern, die das neue Gewerkschaftshaus wohlmöglich als eine Nummer zu opulent bezeichnen, entgegnet Erste IG-Metallbevollmächtigte und Geschäftsführerin Beate Kautzmann: »Wir sind kein Kleingartenverein.« Die IG Gütersloh-Oelde (16 100 Mitglieder) sei die zweitgrößte Einzelgewerkschaft in OWL. Im übrigen sei man nun verkehrstechnisch sehr gut angebunden, vor allem aber sei das »Kerngeschäft« ideal erreichbar. Rheda-Wiedenbrück liege in der Mitte des Arbeitsbereiches (der »Industriehochburgen«), und der reicht von Drensteinfurt bis Verl und Bielefeld bis Paderborn. Mit einigen Lücken. Die Zentralisierung in Rheda - die Standorte Oelde und Gütersloh werden aufgegeben, denn »die Kommunikation ist zu umständlich, es gibt zu viele Wege« – wird für die Metaller nur etwas teurer, dafür verfüge man aber über mehr Platz (240 Quadratmeter Nutzfläche, 11 Büros auf zwei Etagen, ein Saal mit 60 Plätzen). Welch Zufall: Unweit der neuen Adresse befindet sich das Simonswerk, und dort wurde die IG Metall Gütersloh vor rund 100 Jahren gegründet.

In dem neuen rückwärtigen Anbau (der Baubeginn ist witterungsabhängig) werden Funktionsräume und ein Treppenhaus/Fahrstuhl integriert. Doppelte Rettungswege sind laut Architekt Dino Lilge bei einem solchen Gebäude Pflicht. Die IG Metall hätte gerne im April/Mai 2015 ihr neues Domizil bezogen, es wird aber wohl September. Man hatte erwartet, dass die Genehmigung seitens der Stadt »schneller auf dem Tisch liegt«