Gewerkschaften und Unternehmer fordern mehr Handlungsspielraum

Über die Wirkungen des Landesentwicklungsplans Nordrhein-Westfalen und die Herausforderungen zu Industrie 4.0 haben sich jetzt Gewerkschafter und Unternehmer im Kreishaus in Gütersloh ausgetauscht

Über die Wirkungen des Landesentwicklungsplans Nordrhein-Westfalen und die Herausforderungen zu Industrie 4.0 haben sich jetzt Gewerkschafter und Unternehmer im Kreishaus in Gütersloh ausgetauscht. Das Treffen sei geprägt gewesen von der gemeinsamen Überzeugung, dass die Industrie besonders im Kreis Gütersloh wesentlicher Motor für Wachstum und Wohlstand sei, heißt es in einer Mitteilung.

Das Gespräch fand zwischen Vertretern des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Ostwestfalen-Lippe, der Industriegewerkschaft (IG) Metall Gütersloh-Oelde, Münster, Bielefeld und Minden sowie des Unternehmerverbands Kreis Gütersloh und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Pro Wirtschaft GT statt. Der Kreis Gütersloh gehöre „mit seinen überwiegend inhabergeführten Unternehmen sowie hochengagierten Belegschaften“ zu den erfolgreichsten Industriestandorten in NRW. Der Landesentwicklungsplan (LEP) NRW wird nach den Sommerferien in ein erneutes Beteiligungsverfahren gegeben. Anhand von konkreten Beispielen aus dem Kreis Gütersloh erörterten die Gesprächsteilnehmer Auswirkungen von landesplanerischen Vorhaben auf die Kommunen und auf die Wachstums- und Erweiterungsmöglichkeiten von Unternehmen.

Es sei dabei festgestellt worden, dass viele Detailfragestellungen zu bearbeiten seien, die teilweise zu erheblichen Zeitverzögerungen bei konkreten Erweiterungsvorhaben führten, heißt es in der Mitteilung. „Es besteht die gemeinsame Erwartung, dass der überarbeitete LEP den Kommunen hier mehr Handlungsspielraum ermöglicht als die bisherige Entwurfsfassung. Diese Handlungsspielräume müssen dann von Behörden des Landes sowie der Kommunen auch ausgeschöpft werden.“ Den Städten und Gemeinden müssten für ihre Industrieunternehmen eine angebotsorientierte, lokale Flächenbevorratung insbesondere an den zentralen Verkehrsachsen ermöglicht werden, um zeitnah auf Auftragszuwächse der Unternehmen reagieren zu können.

Die heimischen Gewerkschafts- und die Wirtschaftsvertreter stimmten darin überein, dass nur bei Gewährleistung dieser Rahmenbedingungen Beschäftigung in der Region gehalten oder weiter aufgebaut und kommunale Steuereinnahmen erzeugt werden können, die dann für andere Zwecke verwandt werden können.

Zum Themenkomplex Industrie 4.0 wurde deutlich, dass es nicht nur als ein klassisches Industriethema anzusehen sei, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ostwestfalen-Lippe habe besondere Chancen, da sich viele Unternehmen, aber auch die regionalen Hochschulen viel Kompetenz aufgebaut hätten.