Tarifpartner rufen zur Integration von Flüchtlingen auf

Die Fachgruppe Metall- und Elektroindustrie im Unternehmerverband für den Kreis Gütersloh und die Industriegewerkschaft (IG) Metall Gütersloh-Oelde wollen Flüchtlingen und Asylbewerbern durch ihr größtmögliches Zutun schnell eine Integration in den Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft bieten. Das haben sie in einer gemeinsamen Erklärung betont. Für eine erfolgreiche gesellschaftliche Integration sei die Frage der Perspektiven am Arbeitsmarkt von besonderer Bedeutung betonen Burkhard Marcinkowski, der Geschäftsführer des Unternehmerverbands, und Beate Kautzmann, die Erste Bevollmächtigte der heimischen IG Metall.

Der Industriestandort Gütersloh benötige in den nächsten Jahren weiteres qualifiziertes Personal und die in den Kreis kommenden Menschen bräuchten Arbeit. Die Tarifvertragsparteien sehen nach eigenen Angaben die Möglichkeit, eine Integration in den Arbeitsmarkt durch Qualifizierung zu erreichen. Die Flüchtlinge und Asylbewerber wiesen ein sehr unterschiedliches Bildungsniveau auf. Viele seien kaum oder gar nicht formal qualifiziert. Die erste Voraussetzung für eine Integration und Qualifikation sei der Erwerb der deutschen Sprache.

Der Unternehmerverband und die IG Metall fordern einen möglichst frühzeitigen Zugang zu Sprachkursen und eine zeitnahe Feststellung des Qualifikationsstands. Bei der Integration dürfe es nicht zu einer Spaltung der Belegschaften kommen; für alle Personen müssten dieselben Arbeitsbedingungen gelten.

Beide Verbände fordern weiter mehr Rechtssicherheit und Transparenz bezüglich der Beschäftigungsmöglichkeiten und der ausländerrechtlichen Situation. Des Weiteren biete der Tarifvertrag zur Förderung von Ausbildungsfähigkeit große Möglichkeiten, Flüchtlinge in eine Berufsausbildung zu integrieren. Er unterstütze Menschen, die ansonsten kaum Chancen auf einen Ausbildungsplatz hätten. Betriebe könnten Männer und Frauen gezielt für die spätere Ausbildung vorab qualifizieren – gemeinsam mit der Berufsschule und über die Arbeit im Betrieb. „Es wäre wünschenswert, wenn sich möglichst viele Ausbildungsbetriebe im Kreis Gütersloh an diesen Fördermaßnahmen beteiligen“, so Marcinkowski und Kautzmann.

Interessierte Betriebe – auch solche, die nicht zum Tarifbereich der Metall- und Elektroindustrie zählen – sind eingeladen, mit dem Unternehmerverband und der Metall-Gewerkschaft Kontakt aufzunehmen.