Reisemobilhersteller baut Standort aus

Die 219 Beschäftigten des Wiedenbrücker Reisemobilherstellers Westfalen Mobil (früher Westfalia) können aufatmen. Die Verlagerung weiter Teile der Produktion zum französischen Mutterkonzern Rapido ist offenbar vom Tisch. Der Abbau von Arbeitsplätzen ist ebenfalls kein Thema mehr.

Die 219 Beschäftigten des Wiedenbrücker Reisemobilherstellers Westfalen Mobil (früher Westfalia) können aufatmen. Die Verlagerung weiter Teile der Produktion zum französischen Mutterkonzern Rapido ist offenbar vom Tisch. Der Abbau von Arbeitsplätzen ist ebenfalls kein Thema mehr. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der IG Metall Gütersloh-Oelde und der Westfalen-Mobil-GmbH hervor.

Beigelegt worden ist demnach auch der Streit um Löhne und Gehälter. Das Unternehmen habe seine Forderung nach Einschnitten, die zulasten der Beschäftigten gegangen wären, zurückgenommen, bestätigte Beate Kautzmann (Bild), Erste Bevollmächtigte der IG Metall, im Gespräch mit der „Glocke“. Sie wertete die mit Westfalen Mobil getroffene Einigung als „Erfolg für die Belegschaft auf ganzer Linie“. Aktuell müsse niemand mehr um seinen Job fürchten oder Angst vor Lohnkürzungen haben. „Der Flächentarifvertrag gilt bei Westfalen Mobil nach wie vor in vollem Umfang“, erklärte Beate Kautzmann.

Die zwischen dem Reisemobilhersteller und der Gewerkschaft ausgehandelte Vereinbarung sei zwar keine Standortgarantie im klassischen Sinn. Das Unternehmen habe aber angekündigt, in den Standort an der Franz-Knöbel-Straße investieren zu wollen, um größere Stückzahlen in der Fertigung zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund sei davon auszugehen, dass das Werk in Wiedenbrück dauerhaft erhalten bleibe, sagte die IG-Metall-Bevollmächtigte.

Ausschlaggebend für die Kehrtwende des Managements ist nach Einschätzung von Beate Kautzmann vor allem die stark gestiegene Nachfrage insbesondere nach zwei Reisemobilmodellen gewesen, die am Standort Wiedenbrück produziert werden. Die Kapazitäten für diese beiden Reihen sollen nun in absehbarer Zeit ausgeweitet werden. Doch auch die Argumentationsweise der IG Metall habe offenbar ihre Wirkung nicht verfehlt: „Wir haben der Unternehmensführung immer wieder versucht klar zu machen, dass Qualität wichtiger ist als das mögliche Einsparpotenzial durch eine Produktionsverlagerung.“ Auf einer Betriebsversammlung hat Mike Reuer, Geschäftsführer von Westfalen Mobil, die Auseinandersetzung um Löhne und Gehälter aus Arbeitsgebersicht für beendet erklärt. Für Nachfragen stand er am Dienstag nicht zur Verfügung