Warnstreiks bei Pfleiderer

Nachdem in zwei Verhandlungen in der laufenden Tarifrunde bei Pfleiderer kein Ergebnis erzielt werden konnte, hat die Tarifkommission für den 31. Januar 2020 Warnstreiks für alle 5 Pfleiderer-Standorte in Deutschland beschlossen.

Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 170 Euro, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung und einen Tarifvertrag über eine zusätzliche tarifliche Vergütung in Höhe 1000 Euro jährlich, die von den Beschäftigten wahlweise in freie Zeit umgewandelt werden kann. Die Arbeitgeber haben in den bisherigen Verhandlungen 2 Prozent für 2020 und 1,5 Prozent für 2021 angeboten.

Christian Iwanowski, Verhandlungsführer der IG Metall (Bild): „Die Beschäftigten von Pfleiderer verdienen deutlich weniger als anderswo in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie. Das Entgelt ist sogar niedriger als im Tischlerhandwerk. Damit lassen sich keine qualifizierten Fachkräfte gewinnen, die Pfleiderer so dringend braucht. Die Beschäftigten haben mehr verdient. Zumal sie auch einen großen Anteil daran haben, dass Pfleiderer wirtschaftlich wieder auf einem guten Weg ist.“

Thomas Wamsler (1. Bevollmächtigter der IG Metall Gütersloh-Oelde: „Angesichts der guten wirtschaftlichen Situation der Holzwerkstoffindustrie in Deutschland, ist das bisherige Angebot der Arbeitgeber völlig unzureichend. Das ist keine Wertschätzung für die Belegschaft. Darum sind die Warnstreiks die logische Konsequenz auf das Verhalten der Arbeitgeber am Verhandlungstisch. Zumal Pfleiderer im Vergleich zu anderen Industriebetrieben hier in der Region in der Entgeltentwicklung und auch bei anderen Arbeitsbedingungen deutlich hinterherhinkt. Das muss sich dringend ändern. Sonst gehen Pfleiderer bei der demographischen Struktur der Belegschaft bald die Fachkräfte aus.“